Diskurslinguistik im Spannungsfeld von Deskription und Kritik
Diskurslinguistik im Spannungsfeld von Deskription und Kritik
Aims and Scope
Diskursanalytische Arbeiten gehören in jüngerer Zeit zu den wichtigsten Impulsen in der gesellschafts- und wissensorientierten Linguistik. Der Diskurs als transtextuelle Einheit des Sprachsystems und/oder des Sprachgebrauchs ist ein integratives Konzept in zahlreichen neueren sprachwissenschaftlichen Untersuchungen. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze, die etwa als semantisch-kognitive, pragmatische oder gesellschaftsbezogene Diskurslinguistik begründet sind. Zwei Ausprägungen der Diskurslinguistik werden häufig gegenübergestellt: kritische und deskriptive Diskursanalyse. Geht es den deskriptiven Ansätzen zumeist um eine Rekonstruktion mentalitätsgeschichtlicher Bedeutungen und die Freilegung gesellschaftsrelevanter Themen in öffentlichen Debatten, so analysieren kritische Arbeiten den historisch veränderlichen Zusammenhang von Sprache und Macht mit Blick auf hegemoniale und antihegemoniale Positionierungen im Diskurs. Der Band hinterfragt die Betonung des Gegensatzes zwischen deskriptiven und kritischen Ansätzen in der Diskurslinguistik - zumal in Anbetracht der wirklichkeitskonstituierenden Funktion von Sprache, die für beide Zugänge zentral ist -, und reflektiert Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen so genannter deskriptiver und kritischer Diskursanalyse. Die Pole von Deskription und Kritik werden dabei im Spannungsfeld aktueller diskurslinguistischer Diskussionen dargestellt. Eine Entgegensetzung von deskriptiver und kritischer Diskurslinguistik erweist sich als wenig sachbezogen, vielmehr als strategisch motiviert. Es handelt sich um theoretisch oder politisch-programmatisch postulierte Differenzen, die mit dem Pluralismus diskurslinguistischer Theorien, Methoden und Anwendungen kontrastieren, der de facto eher Mischformen von Deskription und Kritik hervorbringt. Zu den Zielen des Bandes gehört es, diese Polarisierung kritisch zu beschreiben und - wo möglich - aufzulösen.
978-3-05-005843-6
Meinhof, Ulrike Hanna
56befd2f-b46a-4f5a-9738-24920308a376
Reisigl, Martin
1539e253-73a6-4879-848b-fadda20f126e
Warnke, Ingo H.
6c20a46c-3490-482c-a45d-a785c6618e87
1 January 2013
Meinhof, Ulrike Hanna
56befd2f-b46a-4f5a-9738-24920308a376
Reisigl, Martin
1539e253-73a6-4879-848b-fadda20f126e
Warnke, Ingo H.
6c20a46c-3490-482c-a45d-a785c6618e87
Meinhof, Ulrike Hanna, Reisigl, Martin and Warnke, Ingo H.
(eds.)
(2013)
Diskurslinguistik im Spannungsfeld von Deskription und Kritik
(Diskursmuster- Discourse patterns, 1),
Berlin, DE.
Akademie Verlag, 432pp.
Abstract
Aims and Scope
Diskursanalytische Arbeiten gehören in jüngerer Zeit zu den wichtigsten Impulsen in der gesellschafts- und wissensorientierten Linguistik. Der Diskurs als transtextuelle Einheit des Sprachsystems und/oder des Sprachgebrauchs ist ein integratives Konzept in zahlreichen neueren sprachwissenschaftlichen Untersuchungen. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze, die etwa als semantisch-kognitive, pragmatische oder gesellschaftsbezogene Diskurslinguistik begründet sind. Zwei Ausprägungen der Diskurslinguistik werden häufig gegenübergestellt: kritische und deskriptive Diskursanalyse. Geht es den deskriptiven Ansätzen zumeist um eine Rekonstruktion mentalitätsgeschichtlicher Bedeutungen und die Freilegung gesellschaftsrelevanter Themen in öffentlichen Debatten, so analysieren kritische Arbeiten den historisch veränderlichen Zusammenhang von Sprache und Macht mit Blick auf hegemoniale und antihegemoniale Positionierungen im Diskurs. Der Band hinterfragt die Betonung des Gegensatzes zwischen deskriptiven und kritischen Ansätzen in der Diskurslinguistik - zumal in Anbetracht der wirklichkeitskonstituierenden Funktion von Sprache, die für beide Zugänge zentral ist -, und reflektiert Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen so genannter deskriptiver und kritischer Diskursanalyse. Die Pole von Deskription und Kritik werden dabei im Spannungsfeld aktueller diskurslinguistischer Diskussionen dargestellt. Eine Entgegensetzung von deskriptiver und kritischer Diskurslinguistik erweist sich als wenig sachbezogen, vielmehr als strategisch motiviert. Es handelt sich um theoretisch oder politisch-programmatisch postulierte Differenzen, die mit dem Pluralismus diskurslinguistischer Theorien, Methoden und Anwendungen kontrastieren, der de facto eher Mischformen von Deskription und Kritik hervorbringt. Zu den Zielen des Bandes gehört es, diese Polarisierung kritisch zu beschreiben und - wo möglich - aufzulösen.
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Published date: 1 January 2013
Additional Information:
A co-edited volume comprising 17 articles
Organisations:
Modern Languages
Identifiers
Local EPrints ID: 345854
URI: http://eprints.soton.ac.uk/id/eprint/345854
ISBN: 978-3-05-005843-6
PURE UUID: 0b3a8ef2-6857-44d7-bbfd-9416e2c19250
Catalogue record
Date deposited: 05 Dec 2012 15:23
Last modified: 11 Dec 2021 01:14
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Editor:
Martin Reisigl
Editor:
Ingo H. Warnke
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