Beveridge statt Bismarck! Europäische Lehren für die Alterssicherung von Frauen und Männern in Deutschland
Beveridge statt Bismarck! Europäische Lehren für die Alterssicherung von Frauen und Männern in Deutschland
- Erwerbsarbeit bestimmt die Rentenhöhe – für Frauen wie Männer. In den Ländern Europas, in denen sich Frauen früh in den Arbeitsmarkt integrierten, ist ihre Alterssicherheit allein deshalb bereits höher. Deutschland gehört zu den Nachzüglern.
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung zwischen gering Gebildeten sind überall größer als zwischen Gebildeten. Die Differenzen sind in Deutschland deutlicher als in manchen Ländern Europas.
Armutsvermeidende, gerechte Rentenpolitik beginnt deshalb am Arbeitsmarkt. Sie muss Erwerbschancen für Frauen und Männer aller Schichten verbessern.
- Die Rentensysteme der Länder, in denen sich die Geschlechterverhältnisse früher modernisierten, entsprechen dem »Beveridge-Modell«: Eine universale Grundrente, ergänzt von verpflichtenden Betriebsrenten, vermeidet Altersarmut effektiver und ermöglicht Frauen mehr Unabhängigkeit.
- Die Rentensysteme der Länder, in denen sich die Geschlechterverhältnisse später modernisierten, sind einkommens- und beitragsabhängig. Diese »Bismarck-Länder« vermeiden Armut weniger effektiv und stützen tradierte Abhängigkeit.
- Trotz Kürzungen sind Frauen in den Beveridge-Ländern besser vor Armut geschützt. Die deutsche gesetzliche Rente aber sinkt auf das niedrigste Niveau der untersuchten Länder, was besonders gering Gebildete trifft. Die Beveridge-Länder zeigen, dass zur Armutsvermeidung eine gesetzliche Mindestrente und verpflichtende Betriebsrenten gehören. Deutsche Sozialpolitik sollte daraus lernen.
978-3-86498-743-4
Meyer, Traute
ee469bf0-ab32-43ac-9f25-1261c24123fe
December 2013
Meyer, Traute
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Meyer, Traute
(2013)
Beveridge statt Bismarck! Europäische Lehren für die Alterssicherung von Frauen und Männern in Deutschland
(Internationale Politikanalysen der Friedrich Ebert Stiftung)
Berlin, DE.
Friedrich-Ebert-Stiftung
29pp.
Record type:
Monograph
(Discussion Paper)
Abstract
- Erwerbsarbeit bestimmt die Rentenhöhe – für Frauen wie Männer. In den Ländern Europas, in denen sich Frauen früh in den Arbeitsmarkt integrierten, ist ihre Alterssicherheit allein deshalb bereits höher. Deutschland gehört zu den Nachzüglern.
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung zwischen gering Gebildeten sind überall größer als zwischen Gebildeten. Die Differenzen sind in Deutschland deutlicher als in manchen Ländern Europas.
Armutsvermeidende, gerechte Rentenpolitik beginnt deshalb am Arbeitsmarkt. Sie muss Erwerbschancen für Frauen und Männer aller Schichten verbessern.
- Die Rentensysteme der Länder, in denen sich die Geschlechterverhältnisse früher modernisierten, entsprechen dem »Beveridge-Modell«: Eine universale Grundrente, ergänzt von verpflichtenden Betriebsrenten, vermeidet Altersarmut effektiver und ermöglicht Frauen mehr Unabhängigkeit.
- Die Rentensysteme der Länder, in denen sich die Geschlechterverhältnisse später modernisierten, sind einkommens- und beitragsabhängig. Diese »Bismarck-Länder« vermeiden Armut weniger effektiv und stützen tradierte Abhängigkeit.
- Trotz Kürzungen sind Frauen in den Beveridge-Ländern besser vor Armut geschützt. Die deutsche gesetzliche Rente aber sinkt auf das niedrigste Niveau der untersuchten Länder, was besonders gering Gebildete trifft. Die Beveridge-Länder zeigen, dass zur Armutsvermeidung eine gesetzliche Mindestrente und verpflichtende Betriebsrenten gehören. Deutsche Sozialpolitik sollte daraus lernen.
Text
BeveridgeStattBismarckTMeyerFESDec2013.pdf
- Version of Record
More information
Published date: December 2013
Organisations:
Sociology, Social Policy & Criminology
Identifiers
Local EPrints ID: 361092
URI: http://eprints.soton.ac.uk/id/eprint/361092
ISBN: 978-3-86498-743-4
PURE UUID: f43c8236-5866-431b-acd8-3abf0ac0404e
Catalogue record
Date deposited: 15 Jan 2014 16:14
Last modified: 15 Mar 2024 03:06
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